C27-21 „Meeresbrise“, Alexandra Gärtner und Christian Löhlein gewidmet
Wir nähern uns der Westküste und werden so wie es aussieht zehn Tage früher ankommen als geplant. Weil wir alle unterbekommen wollen, werden es ab jetzt immer zwei Namen pro Camp werden.
Seit 1984 besteht das Messpunktefeld von Prof. Dr.-Ing. Manfred Stober, wo wir uns seit gestern Abend befinden und wo wir die nächsten zwei Tage Messungen vornehmen werden. Anhand eines Pegelnetzes (80 km von der Westküste auf dem Inlandeis) werden in einer Langzeitstudie die Fließgeschwindigkeit, die Verformung der Eisoberfläche sowie die Veränderung der Eishöhe beobachtet. Des Weiteren werden Höhenmodelle der Eisoberfläche abgeleitet. Die Werte werden zur Modellierung des grönländischen Eisschildes und zum Vergleich mit der globalen Klimaänderung benötigt. Wir müssen mit der Antenne die Höhe und genaue Position von 48 Punkten auf einer Fläche von 5km² ermitteln. Mit einer Sonde wird die Höhe bis zu Blankeis gemessen, interessant ist dann die Höhe des Punktes auf dem blanken Eis. Die momentane Schneehöhe liegt bei 1,5m. Unseren Messungen zufolge glauben wir, dass bei manchen Punkten schon seit 2014 vier Meter weniger Eis da ist. Müssen warten, welche Werte die Wissenschaftler ausrechnen. Waren den ganzen Tag bei Sonnenschein beschäftigt und sind einige Schritte mit Johanna Deml gegangen. Abends drehte der Wind auf Süd-West und wir konnten zum ersten Mal das Meer riechen. Erinnerungen an Ilulissat werden wach: Algen, Meer, Schlittenhunde… Bald sind wir dort. Heute kommt die zweite Hälfte der Punkte. Das Abendessen gestern Abend haben wir in Anwesenheit von Marion Jehle sehr genossen. 🙂
C28-21 „Feldarbeit“, an Pia & Tobi und Leo, Kilian & Max
Heute haben wir den zweiten Tag mit Messungen bei den Stober-Punkten verbracht. In Begleitung von David Severin haben wir einige Fußabdrücke im Schnee hinterlassen. Wir schauen, dass wir soviel wie möglich essen, damit wir so wenig wie möglich tragen müssen, wenns dann über Festland ohne Schnee geht. Mussten die Platte für die Antenne reparieren, die wegen des welligen Bodens durch die Erschütterung kaputt gegangen war. Es schneit leicht mit White Out, manchmal kommt die Sonne durch. Ca. 0 Grad, ohne Wind. Es ist sehr warm.
Gegen 17 Uhr waren wir fertig mit den letzten Messungen. Haben es uns im Zelt gemütlich gemacht und mit Brigitte Rist Abend gegessen. Jeder darf so viel essen wie er will, keine Rationierung mehr J Wollen zeitig schlafen und morgen früh um 3 Uhr aufstehen, um gute Schneebedingungen zu haben. Sind gespannt auf den Abstieg, laufen dann das erste Mal mit Landkarte. Mal sehen, wie lange wir noch Schnee haben, was die Spaltenlage so ist…

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