Samstag ging unser Flug nach Kulusuk. Von West nach Ost über das Inlandeis konnten wir eine der verlassenen amerikanischen Militärstationen DYE4 als kleinen Punkt erkennen. Im Landeanflug atemberaubende Gletscher, die sich im Meer ergossen und unzählige Eisschollen, die ein großes Puzzle bildeten.
Dann die Durchsage des Kapitäns: „Leider ist die Sicht auf den Flughafen mit Wolken verdeckt. Wir haben noch Sprit für eine Stunde Extraflugzeit, die wir mit Warteschleifen und dem Versuch zu landen verbringen werden. Danach müssen wir zurück nach Nuuk fliegen.“
So bekommen wir fünf weitere Male die Möglichkeit während den Landeversuchen die Schönheit der Natur zu bestaunen. Doch dann erlischt letztendlich das Anschnallzeichen und wir gewinnen wieder an Flughöhe. Die Stewardess verteilt Sandwiches und Getränke und erklärt uns freundlich, dass es jetzt wieder zurück nach Nuuk geht und nicht klar sei, wann der nächste Flug gehe.
Es soll wohl noch nicht sein… In Grönland merkt man sehr gut, dass die Natur hier da Sagen hat.
Sonntag probieren wir es auf ein Neues.
Montag 3.5.2021 – Tasiilaq
Wir konnten gestern dann doch noch in Kulusuk landen, bei super Wetter und umgeben vom Eisschollenmeer. Dann gings mit dem Helikopter weiter nach Tasiilaq, weil dorthin kein Boot durch das Eis im Fjord gelangen kann. Den Helikopterflug von Kulusuk nach Tasiilaq widmen wir Thomas Flittner!
Tasiilaq ist der sehr bergig mit vielen bunten Häusern und vielen spielenden Kindern. Bei einem unserer großen Vorbilder, dem internationalen Expeditionsleiter Robert Peroni, der im Hauptort Ostgrönlands wohnt und dort The Red House leitet, wurden wir zu selbstgebackenem Kuchen und Espresso eingeladen. Wir haben heute viel über Grönland erfahren. Auch hier hinterlässt die Coronapandemie ihre Spuren, die Touristen fehlen und die Existenz des Red House steht auf der Kippe. Wenn ihr Lust habt mehr darüber zu erfahren: https://the-red-house.com/de/

Wir genießen den Sonnenschein hier und melden bei der Polizei vor Ort unsere Expedition an.
Überall hängen Eisbären-Felle, von den 25 Eisbären, die die Bewohner hier pro Jahr schießen dürfen (Muttereisbären und ihre Jungen sind geschützt). Kartoffeln und einige andere Waren sind ausverkauft und werden erst mit dem Versorgungsschiff Ende Juni wieder erwartet.
Morgen werden wir vom Helikopter in der freien Wildnis Grönlands ausgesetzt. Wir freuen uns auf den Moment, wenn das Geräusch des Helikopterpropellers am Horizont erlischt und wir umgeben sind von eisiger Stille.